Erstmal ist es wichtig, dass du dir im Klaren bist, was Diabetes eigentlich ist, deswegen hier:
Insulinresistenz in einfachen Worten:
Szenario 1:
Stell dir vor, du wartest auf ein Paket.
Der
Postbote klingelt und du bist zu Hause.
Du
gehst erwartungsvoll zur Tür und
nimmst das Paket entgegen. Vielleicht packst du es sogar sofort aus und benutzt den Inhalt binnen weniger Minuten.
Szenario 2:
Jetzt stell dir vor, der Postbote klingelt ohne, dass du ihn erwartest.
Natürlich öffnest du die Tür, gehst vielleicht nicht so schnell, wie bei Szenario 1.
Der
Postbote hat ein Paket für deinen Nachbarn und fragt, ob du es annimmst. Natürlich tust
du
es und
stellst es in den Flur, bis er es abholt. (Im Körper würde es bedeuten, dass du das Paket lagerst, bis du es selber benötigst)
Genug mit der Metapher. Was bedeutet das konkret?
Insulin ist unser wichtigstes Speicherhormon. Es ist unter Anderem dafür zuständig, Zucker aus unserem Blut in unsere Zellen einzuschleusen. Ein Anstieg von Blutzucker (zum Beispiel nach Süßigkeiten) hat einen Anstieg von Insulin zur Folge, um den Zucker aus dem Blut zu bekommen.
Wenn unser Blutzucker nicht heruntersinkt und wir weiter essen, dann würde das Blut am Ende so viskos wie Zuckersirup. Eine lebensbedrohliche Situation!
In unserem Beispiel ist der Postbote das Insulin. Wenn unsere Zellen leer sind, nehmen sie sehr gerne sofort den Blutzucker auf. Es wird wenig Insulin benötigt um die Zelle „zu öffnen“ (der Postbote klingelt einmal und wir öffnen sofort).
Sind unsere Zellen voll, so benötigen wir mehr Insulin um trotzdem Zucker einzuschleusen (Der Postbote klingelt häufiger). Je mehr Zellen voll sind, umso mehr Insulin muss die Bauchspeicheldrüse produzieren.
Dies entspricht einer sog. Insulinresistenz.
Die erste Folge ist eine Überlastung unserer Bauchspeicheldrüse.
Vor allem, wenn wir viele süße Mahlzeiten oder Snacks am Tag zu uns nehmen und sie weniger Pausen zum Regenerieren bekommt.
Davon kann sie sich noch erholen.
Schlimm wird es erst, wenn dieser Zustand über Jahre andauert. Die ständige Überlastung geht im wahrsten Sinne des Wortes „an die Substanz“. Teile der Bauchspeicheldrüse sterben ab und die Gesamtproduktion von Insulin sinkt.
Die Kombination aus überlasteter Bauchspeicheldrüse und Insulinresistenz beschleunigt den zerstörerischen Prozess. Verändern wir nichts an unserem Lebensstil, gibt die Bauchspeicheldrüse früher oder später komplett auf.
Dann entsteht ein insulinabhängiger Diabetes, was bedeutet, Insulin wird über Spritzen von Außen benötigt, um Blutzucker in die Zellen zu schleusen. Das ist ebenso der Fall bei Typ 1 Diabetes. Hier greift das eigene Immunsystem die Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie.
Je nachdem an welchem Punkt du dich befindest, lässt sich der Prozess vollständig, zum Teil oder gar nicht mehr umkehren. Wenn deine Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert, magst du zwar dein Leben lang auf Insulin von außen angewiesen sein, aber das Prinzip, dass ich im Folgenden erkläre, hilft dir dabei, wesentlich weniger Insulin spritzen zu müssen.
Jetzt stell dir vor, dein Nachbar kommt regelmäßig und holt seine Pakete ab. Der komplette Teufelskreis entsteht gar nicht erst! Du freust dich immer noch auf den Postboten und öffnest schnell die Tür. Nimmst sogar weiterhin Pakete für deinen Nachbarn an.
Pakete abholen bedeutet konkret: Beweg dich!
Benutz deine Muskulatur so, dass die Speicher immer wieder geleert werden. Eine leere Muskelzelle nimmt schnell und mit wenig Insulin Blutzucker auf.
Problem gelöst!
Krafttraining hat einen weiteren Vorteil.
Erstmal kannst du mit dem Krafttraining deine Muskelzellen sehr effektiv leeren. Viel besser als mit moderatem Ausdauertraining (Spaziergänge z.B.).
Zweitens erhöht Krafttraining die Menge an Muskelzellen. Die Rechnung ist einfach.
Mehr Muskelzellen bei gleichbleibender Zuckermenge bedeuten im Verhältnis: leerere Muskeln! Das bedeutet weniger Insulin für den gleichen Effekt!
Wie du deine Muskelspeicher leerst ist erst einmal egal. So lange du es tust!
Take away Message: Sport macht die Muskeln leer, Insulin füllt sie wieder auf.
Jede Mahlzeit sorgt für einen Insulinanstieg. Zu wenig Bewegung führt langfristig zu einer Verschlechterung deines Diabetes.
Jetzt liegt es an dir:
Mach was draus!
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oder
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