Jeder von uns hat eine Schule besucht. Davor haben wir Informationen von unseren Eltern und näheren Bezugspersonen bekommen.
Wir haben von anderen Menschen gelernt, was wir getrost essen können und was wir lieber nicht verzehren sollten. Unsere Eltern haben uns gelehrt, was Gefahrenpotential beinhaltet und in welchen Situationen wir sicher sind.
Ohne das Wissen und die Erfahrungen all dieser Menschen müssten wir jeden Fehler selber begehen (und daraus lernen).
Wenn wir dieses Bild einmal auf unser Immunsystem übertragen, lässt sich eine Impfung recht leicht erklären.
Unser Immunsystem lernt in frühester Kindheit mit Angriffen von vielseitigen Erregern (Viren, Bakterien etc.) umzugehen. Die Schilddrüse ist gerade in der Zeit von Kindergarten und Krippe in einem wahrhaftigen Trainingslager.
Unser Immunsystem lernt jeden Erreger kennen und entwickelt eine Abwehrstrategie.
Wenn unser Immunsystem einen Erreger noch nicht kennt und/oder diesem nicht gewachsen ist, ist der schlimmste Ausgang unser Tod.
Wie wäre unser Leben verlaufen, wenn wir keine Eltern und Lehrer gehabt hätten und uns alles selbst hätten beibringen müssen? Niemand von uns wäre jetzt an dem Punkt an dem wir jetzt stehen. Einige von uns hätten den wunderbar rot aussehenden Pilz mit den lustigen weißen Punkten probiert, andere probiert ob sie tatsächlich fliegen können. Viele von uns wären jetzt auch nicht mehr auf dieser Welt.
Genug des Vorgeplänkels.
Eine Impfung ist eine Schuleinheit für unser Immunsystem über eine konkrete Bedrohung.
Wie in der Schule wird unser Immunsystem (Kind) mit einer abgeschwächten (leichten) Variante des Erregers (der Aufgabe) konfrontiert und kann unter wesentlich erleichterten Bedingungen eine Strategie entwickeln ihn abzuwehren (die Aufgabe im eigenen Tempo lösen).
Impfungen werden in aktive und passive Immunisierung unterschieden.
Bei einer aktiven Immunisierung werden dem Körper a) abgeschwächte Erreger zugeführt, damit unser Immunsystem ihn bekämpfen und daraus lernen kann oder b) lediglich die Erkennungsmarker der Erreger präsentiert, damit unser Immunsystem die Erreger schneller identifizieren kann.
Unser Bild mit dem Schulkind:
Aktive Immunisierung: Hier ist ein alter kranker Löwe. Hier ist ein Gewehr. Jetzt verteidige dich.
Passive Immunisierung: Das hier ist ein Löwe. Am Besten verteidigst du dich gegen ihm mit einem Gewehr. Jetzt zeige ich dir, wie man ein Gewehr benutzt.
Bei einer passiven Immunisierung werden dem Körper von außen künstlich erzeugte Antikörper injiziert, die den Erreger bekämpfen.
Hier ist das beste Beispiel die Unterstützung eines Partnerlandes im Krieg mit Soldaten. (Ohnehin lässt sich unsere Immunantwort am Besten mit Kriegsmetaphern erklären...)
Eine Impfung ist dann sinnvoll, wenn wir es mit Krankheiten zu tun haben, die sich a) sehr schnell verbreiten oder b) sehr schwere Krankheitsverläufe nach sich ziehen.
Weiterhin ist eine Impfung für Risikogruppen zu empfehlen. Y(oung)O(ld)P(regnant)I(mmunsuppimised)
sind Menschen die entweder von der Gesellschaft geschützt werden müssen (Herdenimmunität) oder von einer Impfung profitieren können.